Landesjugendmeisterschaft

Jury lobt hohe Fachkompetenz beim Nachwuchs in den gastgewerblichen Berufen. Bei den Köchen wird der Wettbewerb zum BASF-Festival.

Altrip. Der Weg zu den Deutschen Jugendmeisterschaften in den gastgewerblichen Ausbildungsberufen auf dem Petersberg in Königswinter führte für die rheinland-pfälzischen Teilnehmer in diesem Jahr über Altrip. Im Hotel Darstein veranstaltete DEHOGA Rheinland-Pfalz erstmals die Ausscheidung zur Landesjugendmeisterschaft.

An die Spitze der Köche kochte sich Anja Heck vor Alexander Prill und Christian Saul, alle vom BASF Gesellschaftshaus in Ludwigshafen, dessen herausragende Stellung in der Ausbildung junger Leute vom Fachgruppenleiter Jugend und Ausbildung im DEHOGA RLP, Juryvorsitzender Michael Helling, besonders hervorgehoben wurde. Das Top-Resultat ist auch für Küchendirektor Karl-Herrmann Franck ein Indiz für die eigene gute Jugendarbeit der BASF-Gastronomie. Die Sieger und ihre acht Kollegen einte ein identischer Warenkorb, aus dem in fünf Stunden ein 4-Gänge-Menü für acht Personen zubereitet werden musste. Vorspeise kalt: Spargel oder Gemüse, plus einer Fleisch- oder Fischkomponente. Suppe: geklärt in der Tasse oder zweifarbig im Teller. Hauptgang: Kalbsoberschale. Dessert: Halbgefrorenes mit Erdbeeren, Holunderblütensirup, Altbier. Den Teilnehmern, alle im dritten Ausbildungsjahr, bescheinigte Köche-Jury-Leader Stefan Klinck ein „eindrucksvolles, ökologisch und ökonomisch sauberes Arbeiten, ohne Ausreißer nach unten“. Allenfalls bei den theoretischen Leistungen habe es Defizite gegeben.

Für die Restaurantfachleute fahren nach Jury-Entscheid Jana Schäfer (Romantik Hotel Bellevue, Traben-Trabach), Julia Knöbl (Gerhard Genussgesellschaft, Koblenz) und Nadine Krämer (Hotel Deutscher Hof, Trier) nach Königswinter. Für sie hieß es neben den klassischen Serviceaufgaben, Teesorten und Spirituosen zu erkennen und zuzuordnen sowie eine Forelle Müllerin zu filetieren und tranchieren.

Als Siegerin bei den Hotelfachleuten setzte sich Bernice Klonek (Hyatt Regency Mainz) vor Miriam Wenzel (Richtershof, Mühlheim) und Laurenz Karp (Hyatt Regency Mainz) durch. Die speziellen Hofa-Aufgaben waren: Marketing, Empfang, Warenerkennung, eine Rechnung mit korrekter Mehrwertsteuer zu erstellen und absichtlich eingebaute Fehler bei einem gereinigten Abreisezimmer zu erkennen. „Die Ergebnisse waren überragend“, unterstrich Hofa-Jury-Vorsitzende Marion Wenzel vom DEHOGA RLP: „Die Kandidaten fanden auf der Fehlersuche sogar welche, die wir überhaupt nicht eingebaut hatten.“

Gereon Haumann, Präsident des DEHOGA-Landesverbands, gratulierte allen Teilnehmern und betonte, dass die Auszubildenden damit die besten Werbeträger für eine Ausbildung in der Branche seien und große Karrierechancen im Tourismusland Rheinland-Pfalz haben. Gleichzeitig lobte er das Engagement der Ausbildungsbetriebe und sah in den Ergebnissen den Beweis, dass Qualität in der gastgewerblichen Ausbildung nicht nur ein Lippenbekenntnis sei. Er verwies dabei auf die vom Landesverband gegebene Arbeitsplatzgarantie bis 2050 für Jugendliche, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Für Haumann bleibt der Fachkräftebedarf dennoch eine zentrale Herausforderung, „der wir uns in grenzüberschreitender Zusammenarbeit in RLP sehr effizient stellen konnten“. Der Präsident verwies auf das Ausbildungsprojekt von spanischen Azubis und rheinland-pfälzischen Betrieben im Jahr 2014, dessen erste Teilnehmer im nächsten Jahr abschließen werden.

AHGZ, 16.04.2016 (Heinz Feller)