„Herzinfarkt-Projekt“ veranstaltet Wettkochen für Auszubildende  / Gesunde Ernährung als Thema

Warum eine gesunde und vollwertige Ernährung so wichtig ist, wird häufig erklärt. Doch bei jüngeren Menschen finden Faustformeln und gute Ratschläge nur wenig Gehör. Diese Ansicht jedenfalls vertreten Verantwortliche des Vereins „Herzinfarkt-Projekt“. Und sie erläutern, dass pro Jahr Herz-Kreislauferkrankungen rund 40 Prozent aller Todesfälle verursachen. Dem will der Verein durch seine Arbeit gemeinsam mit vielen Institutionen und Einrichtungen entgegenwirken. Jüngste Aktion war ein Wettkochen mit Auszubildenden der Berufsbildenden Schule Technik 2. Das Augenmerk lag auf gesunder Kost. Kreativ und innovativ gingen die Jungköche ans Werk, die Ergebnisse waren dementsprechend, so dass „Herzinfarkt-Projekt“-Vorstand Berthold Messemer jetzt vier Preisträger auszeichnete.

Vier Preisträger

Bulgur mit Blaubeeren, Thunfisch auf lauwarmem Orangen-Chicorée-Salat oder Kirschen-Gazpacho mit Rucola – alle Gerichte, die sich die rund 80 Teilnehmer ausdachten, hatten ihre Raffinesse. Da nicht alle einen Preis bekommen konnten und Kriterien wie heimische Zutaten, Kreativität oder der Gesundheitsaspekt einzuhalten waren, blieben am Ende vier Preisträger und weitere acht Gerichte übrig, die der Vorbeugung eines Herzinfarkts dienen und nach Ansicht von Messemer gewürdigt werden sollten.

Siegerin des Kochwettbewerbs wurde die 22-jährige Maria Gomez. Die Spanierin arbeitet in einem Hotel-Restaurant in Wachenheim und hat das Gericht zuvor ausprobiert. „Ich liebe Weizen und Gemüse“, gestand sie. Und so musste das Gericht aus gedünstetem Gemüse mit Bulgur und Rucola auf Blaubeeren nur entsprechend abgeschmeckt werden.

Der zweite Preis ging an die 19-jährige Lorraine Humbert für ihre in Sesam gebratene Honigbrust auf Spargel-Spinat-Salat. Die Preisträgerin arbeitet in einer Firmenkantine in Germersheim und liebt Blattspinat. „Spargel mag ich eigentlich gar nicht, aber ich habe das daheim probiert und fand es super“, gestand sie. Den dritten Platz teilten sich Lena Lasieki (Rinderfiletstreifen in Sesampanierung mit Zucchininudeln und Zitronen-Buttermilchsoße) und Emili Kostadinova. Die Bulgarin zauberte ein Apfel-Kürbis-Ragout mit Couscous. „Mein Chef im Ausbildungsbetrieb durfte probieren, der fand das gut, also habe ich das hier vorgekocht“, sagte sie.

Alle Gerichte, auch die weiteren acht Platzierten, werden aufgeschrieben und zusammen mit Fotos in einem Kalender für 2017 veröffentlicht. „Uns ist wichtig, dass sich junge Leute über Zutaten und Ernährung Gedanken machen“, so Kardiologe Anselm Gitt. Er wird zudem auf den Kalenderblättern Ernährungstipps geben. Zusammen mit Fachklassen Fotografie der Berufsbildenden Schule wurden die zwölf besten Gerichte abgelichtet. Spätestens zum 29. September, dem Weltherztag, wird der Verein Herzinfarkt-Projekt seinen Kalender der Öffentlichkeit vorstellen.

Mannheimer Morgen, 10.05.2016 (Andreas Dauth)